Seit gestern bis zum Heiligabend haben die Bewohner von Prag die Gelegenheit, im Neuen Rathaus auf dem Mariánské náměstí (Marienplatz) das Licht von Bethlehem abzuholen. Vor dem Eingang des Gebäudes können Interessierte täglich von 08:00 bis 17:00 Uhr eine Kerze oder Laterne entzünden. Das Licht von Bethlehem repräsentiert die Weihnachtsbotschaft des Friedens, der Freundschaft und der Hilfe. Vor gut einer Woche brachten Pfadfinder das symbolträchtige Friedenslicht von Bethlehem (Betlémské světlo) nach Tschechien und verteilten es danach im ganzen Land.
Bohuslav Svoboda, der Bürgermeister von Prag (ODS), betonte die Bedeutung des Lichts von Bethlehem: „Es ist ein Symbol des Friedens, aber auch der Hoffnung und in unserem Fall der Freiheit. In diesem Jahr stammt es aus einer von Krieg geplagten Region, und wir hoffen, dass es im Jahr 2024 in dieser Hinsicht besser sein wird.”
Foto: Magistrát hl. m. Prahy
Das Licht von Bethlehem kann nicht vor dem Neuen Rathaus in Prag, sondern auch in Kirchen, Pfadfinder Clubs, Gemeindezentren, Bibliotheken, Bahnhöfen, Rathäusern und anderen öffentlichen Orten in ganz Tschechien abgeholt werden. Eine vollständige Liste der Veranstaltungen und Orte finden Sie auf der Webseite www.betlemskesvetlo.cz.
Foto: Magistrát hl. m. Prahy
Im Jahr 1986 entstand im oberösterreichischen Landesstudio des Österreichischen Rundfunks (ORF) die Idee, die mittlerweile eine Lichtspur durch ganz Europa gezogen hat: Ein Licht aus Betlehem soll als Botschafter des Friedens durch die Länder reisen und die Geburt Jesu verkünden. Nach dem Fall des Kommunismus erreichte das Friedenslicht von Bethlehem die Tschechische Republik. Im Dezember 1989 wanderte es in den Händen von Exilpfadfindern und -pfadfinderinnen zur Statue des Heiligen Wenzel in Prag. Im Jahr 1990 begannen Brünner Pfadfinder mit der Vorbereitung der tschechischen Version. Die Veranstaltung wird von Hunderten von Freiwilligen getragen und symbolisiert Selbstlosigkeit und menschliche Gegenseitigkeit.