Die köstliche Knoblauchsuppe Česnečka ist in dem mitteleuropäischen Land als Anti-Kater-Mittel bekannt – ein perfektes Rezept für die Karnevalszeit.

Naaa, Mike, lass’ guat sei, i muaß no fahrn!«, sagt Franz Eberhofer, Dorfpolizist aus dem fiktiven Niederkaltenkirchen zum Kuglmayer, dem Chef der Polizeistation Hintertann, als der zum wiederholten Mal ganze Schnapsglasbatterien übervollschenkt. Diese Bedenken wischt der Kuglmayer bestens gelaunt beiseite: »Franz, mach’ dir doch keine Sorgen! M-I-R san die Polizei!«, ein Grölen setzt ein, ein Lachen, die Polizeistation bebt, beziehungsweise deren Partykeller.

In »Guglhupfgeschwader«, der aktuellsten Folge aus der Reihe der verfilmten Eberhofer-Krimis, ermittelt Franz Eberhofer gegen Kuglmayer, den er der Korruption verdächtigt. Nicht zu Unrecht: Als Eberhofer die Hintertann-Dienststelle aufsucht, ist oben, im Erdgeschoss, alles in bester Ordnung. Aber unten, im Keller, zu dem sich Saloon-Türen öffnen, kommt gerade der Kuglmayer schweißnass und glänzend und nur mit einem Tuch um die Hüften aus der Sauna, hält an seiner Tiki-Bar Hof, schenkt an seine Belegschaft reißende Fluten von Marillenschnaps aus.

Lavalampen wechseln die Farben, bunte Glühbirnen blinken, es läuft ohrenbetäubende Discomusik und die Polizisten tanzen Beatfox miteinander – oder mit der schönen Janička, einer »waschechten Tschechin«, wie man dem Eberhofer mitteilt. Und dann kommt der Höhepunkt des Abends: »Manner!«, hebt Mike Kuglmayer an, »Manner! Jetzt moan i wird’s Zeit für anständige, herzzerreißende, g’schtinkerte…« – Kunstpause – »KNOBLAUCHSUPP’N!«, brüllt die Belegschaft.

Die von Janička gekochte Suppe sei perfekt, wenn man »g’soff’n hat«, sagt der Kollege, der dem Franz Eberhofer die Suppenschale aushändigt. Vorher hat er aber noch mit einer Pipette bös-lila schimmernde Tropfen hineingegeben. Und für Franz Eberhofer wandeln sich die ohnehin schon nicht harmlosen Dienststellen-Dionysien in einen lodernden Hexensabbat, einen Karneval des Grauens, eine Halluzination aus verzogenen Fratzen und schrillen Farben, von der er in einem Schweinekoben wieder aufwacht.

Ich – großer Fan der Eberhofer-Krimis – habe mich letzten Sommer im Freiluftkino schon gefragt, wie eine solche tschechische Knoblauchsuppe wohl schmecken wird und konnte es mir nicht richtig vorstellen. Bis ich sie vor Kurzem auf einer tschechischen Skihütte aß. Česnečka heißt die Knoblauchsuppe auf Tschechisch, sie war köstlich! Wunderbar herzhaft, aber gar nicht knoblauchscharf, sondern mild, drinnen zog schmelzender Käse feinen Fäden. Und auf der Suppe schwammen träge in goldener Butter geröstete Weißbrotwürfel und ein paar Frühlingszwiebelringe.
Und wirklich: Die Suppe schenkt sowohl gute Laune wie Kraft – und ist in Tschechien als hochwirksames Anti-Kater-Mittel populär. Oder als Treibstoff zum Weiterfeiern. Eine Suppe wie gemacht für Fasching und Karneval! Jetzt noch einmal ordentlich auf den Putz hauen – an Aschermittwoch ist dann ja wieder alles vorbei.

Rezept für Tschechische Knoblauchsuppe

Für vier Personen:

Suppe

• 12 Knoblauchzehen
• 2 Karotten
• 150 g Knollensellerie
• 1 EL Butter oder Schweineschmalz
• 1,5 l Hühner- oder Gemüsebrühe
• 2 Lorbeerblätter
• 1-2 TL Majoran, gerebelt
• Salz, schwarzer Pfeffer (aus der Mühle)

Garnitur

• 4 Scheiben Weißbrot
• 2 EL Butter
• 2 Frühlingszwiebeln
• 150 g Gouda, gerieben
• Salz

1. Knoblauch, Karotten und Sellerie schälen. Knoblauch in feine Scheiben, Sellerie und Karotten in sehr kleine Würfel schneiden.

2. In einem Topf Schmalz oder Butter bei mittlerer Hitze zergehen lassen, Knoblauch zugeben, eine Minute leicht anschwitzen lassen, bitte vorsichtig, er soll auf keinen Fall bräunen. Dann die Karotten- und Selleriewürfel zugeben, auch diese sehr kurz leicht anschwitzen lassen.

3. Dann die Brühe angießen, Majoran und Lorbeerblätter zugeben, alles aufkochen, dann 10 Minuten köcheln lassen.

4. In der Zwischenzeit das Weißbrot würfeln und in der Butter golden anbraten, salzen. Die Frühlingszwiebeln in Ringe schneiden, den Gouda reiben.

5. Suppe mit Salz- und Pfeffer abschmecken. Den Käse auf vier Suppenschalen verteilen, die Suppe in die Schalen geben, mit Crôutons und Frühlingszwiebelringen garnieren. Lassen Sie es sich schmecken!

Source