Laut einer internen Prüfung haben die Polizeibeamten keine Fehler gemacht, als sie am 21. Dezember letzten Jahres gegen den Angreifer an der Philosophischen Fakultät der Karls-Universität vorgingen.
Wie die Polizei gestern auf einer Pressekonferenz mitteilte, war Ihr Vorgehen angemessen, zügig und professionell und entsprach den gesetzlichen und internen Vorschriften, sowohl bei der Schießerei selbst als auch bei der vorherigen Suche nach dem Verdächtigen. Das Büro für interne Kontrolle des Polizeipräsidiums empfahl jedoch, die Krisenkommunikation mit Vertretern von Institutionen oder Veranstaltungen zu verbessern, bei denen es beim nächsten Mal zu einem ähnlichen Anschlag kommen könnte.
Nach dem Motiv des Täters, der nach der Tat die Waffe gegen sich selbst richtete, wird weiterhin gesucht. Er hinterließ zwei identische Abschiedsbriefe, einen in der Hochschule und einen weiteren bei sich zu Hause, zu deren Inhalt die Polizei jedoch nichts bekannt gab. Im Falle des Doppelmordes in Klánovice, dessen er ebenfalls verdächtigt wird, wurde eine Beziehung zu den Opfern bereits als Motiv ausgeschlos
Die Polizei erhielt am Donnerstag, dem 21. Dezember 2023, gegen Mittag die Information, dass ein junger Mann aus dem Dorf Hostouň nach Prag gefahren sei, um sich das Leben zu nehmen. Fünfundzwanzig Minuten später wurde der Vater des Verdächtigen in dem Dorf tot aufgefunden, woraufhin eine Suchaktion nach seinem Sohn eingeleitet wurde. Die Polizei fand später heraus, dass der Student in der Celetná-Straße in Prag zu einer Vorlesung wollte. Sie evakuierte das dortige Fakultätsgebäude, aber die Schießerei wurde anschließend aus dem nahe gelegenen Hauptgebäude am Jan-Palach-Platz, im Zentrum von Prag gemeldet.
Im Zusammenhang mit der Schießerei an der Universität, bei der 14 Menschen ums Leben kamen, haben die Ermittler bisher landesweit 165 Fälle aufgeklärt, bei denen es meist um die Billigung eines Verbrechens und gefährliche Drohungen ging. Weniger als drei Wochen nach der Tragödie befinden sich immer noch acht Menschen in Prager Krankenhäusern. Fünfundzwanzig Menschen wurden wegen der Schießerei in Krankenhäuser eingeliefert, die meisten von ihnen mit Schusswunden unterschiedlichen Schweregrades.