- Hans Weber
- November 1, 2024
Kasárna Karlín: Bauamt Prag 8 ordnet sofortige Schließung des Kulturzentrums an
Das Bauamt von Prag 8 hat dem Kultur- und Sozialzentrum Kasárna Karlín den weiteren Betrieb mit sofortiger Wirkung untersagt. Das Zentrum in Karlín führte Filme vor, veranstaltete Konzerte und betrieb in der ehemaligen Kaserne eine Bar, ein Café und eine Sauna. Nach Angaben der Behörde nutzte das Zentrum illegal Innenräume, die weder genehmigt noch baulich für den Betrieb des Zentrums ausgelegt sind.
Nach Angaben des Sprechers von Prag 8, Martin Šalek, hat die Baubehörde die Räumlichkeiten im vergangenen Jahr inspiziert und den Betreiber wiederholt aufgefordert, die Mängel zu beseitigen. „Die Innenräume, in denen sich das Zentrum befindet, sind baulich nicht für einen solchen Betrieb geeignet“, so Šalek gegenüber dem Radiožurnál des tschechischen Rundfunks.
Kasárna Karlín teilte auf seiner Facebook Seite mit, „Gerne würden wir Sie an dieser Stelle über die Neuigkeiten auf dem Kasernengelände oder das bevorstehende Kulturprogramm informieren, aber leider müssen wir Ihnen eine Nachricht übermitteln, die nicht leicht zu schreiben ist. Aufgrund der Entscheidung der Baubehörde wurde eine sofortige Schließung der Gebäude angeordnet und ein Verbot für den Betrieb des Kultur- und Sozialzentrums Kasárna Karlín erlassen. Wir bedauern dies sehr, aber wir werden wahrscheinlich für mehrere Monate geschlossen bleiben müssen, bis die Situation geklärt ist.”
Radek Pavlovič von Kasárna Karlín sagte gegenüber Radiožurnál, man arbeite daran, alles in Ordnung zu bringen. „Wir haben bereits alle materiellen und formalen Mängel beseitigt, die das Bauamt Prag 8 auf der Baustelle festgestellt hat. Am Montag haben wir alle notwendigen Unterlagen für eine zusätzliche Baugenehmigung bei der zuständigen Behörde eingereicht. Es fehlt nur noch die Entscheidung über die Änderung des Flächennutzungsplans, und das liegt nicht in unserer Macht”. Unterdessen wurde eine Online-Petition gestartet, die alle beteiligten Seiten dazu auffordert, alles Mögliche zu tun, um das Problem der ausstehenden Genehmigungen so schnell wie möglich zu bereinigen, sodass das Kulturzentrum bald wieder die Tore für seine Besucher öffnen kann.
Laut dem Prager Stadtrat Adam Zábranský (Piráti), sollte die Stadt die Änderung des Flächennutzungsplans zum Jahreswechsel genehmigen. Das Gebäude befindet sich seit Januar dieses Jahres im Besitz der Hauptstadt, nachdem Prag im Rahmen eines Immobilientausches Grundstücke und Immobilien im Wert von rund 1,7 Milliarden CZK mit dem Staat getauscht hat. Die Stadt erhielt vom Staat im Tausch für den Großteil des Areals des Bulovka-Krankenhauses unter anderem die ehemalige Kaserne in Karlín und ein Gebäude in der Hybernská-Straße.
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