Die Prager Erzdiözese will den Prager Heinrichsturm (Jindřišská věž) für über 100 Millionen Kronen (ca. 4 Mio. Euro) verkaufen. Sie erhielt für den bei Touristen beliebten Glockenturm bereits drei Dutzend Angebote.

Der Heinrich-Turm ist als der größte freistehende Prager Glockenturm ein beliebtes Ziel bei Touristen. Man hat von dort eine wunderschöne Aussicht über die tschechische Hauptstadt und er beherbergt ein Restaurant, ein Museum, eine Galerie und ein Glockenspiel aus zehn gegossenen Bronzeglocken. Seinen Namen hat er von der Kirche St. Heinrich und Kunigunde, welche sich in direkter Nachbarschaft befindet. Der Heinrichsturm diente ihr lange als Kirchenturm.

Die Katholische Kirche will den Turm nun verkaufen. Er diene keinem sakralen Zweck mehr und sei für sie wirtschaftlich unrentabel. Es seien Reparaturen in Höhe von bis zu 30 Millionen Kronen (1,25 Mio. Euro) nötig, ein Betrag, den die Kirche nicht bereit ist aufzubringen. Einer der Interessenten ist auch der bisherige Pächter des Turms.

Die Katholische Kirche plant in Tschechien eine ökonomische Neuorientierung. Ab 2030 erhält sie keine staatlichen Gelder mehr und muss auf eigenen Beinen stehen. Die Prager Erzdiözese plant, dies über den Einstieg in den Immobilienmarkt sicherzustellen. Bis 2025 will sie drei Milliarden Kronen (ca. 130 Mio. Euro) in über tausend neue Wohnungen investieren, die anschließend vermietet werden sollen.

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