Österreichs größtes Geldhaus, die Erste Group, steht vor einem Zukauf in Tschechien. Die tschechische Tochterbank Česká spořitelna habe einen Vertrag über den Kauf des lokalen Kreditportfolios der in Liquidation befindlichen russischen Sberbank CZ unterzeichnet. Der Kaufpreis beträgt laut einem Bericht von novinky.cz rund 41 Mrd. CZK.

Die Insolvenzverwalterin der Sberbank CZ, Jiřina Lužov, teilte mit, dass im Falle einer erfolgreichen Abwicklung des Verkaufs im ersten Halbjahr 2023 bereits im zweiten Halbjahr 2023 Gläubigerforderungen in Form eines Teilplans beglichen werden könnten.

Für die Kreditkunden der Sberbank CZ hat sich mit der Vertragsunterzeichnung noch nichts geändert. Bis zur erfolgreichen Abwicklung des Verkaufs sind sie nach wie vor zur Zahlung ihrer Verbindlichkeiten verpflichtet.

Laut Lužová sollte das Angebot der Českás pořitelna zusammen mit den verfügbaren Barmitteln und den erwarteten Erlösen aus der Monetarisierung anderer Vermögenswerte der Sberbank CZ ausreichen, um die Ansprüche natürlicher Personen, kleiner und mittlerer Unternehmen zu befriedigen und mit hoher Wahrscheinlichkeit sogar mehr als 90 Prozent der Ansprüche von Regionen, Städten, Gemeinden und Großunternehmen.

„Sollten die Aufsichtsbehörden dieser Transaktion zustimmen, können wir die starke Position der Česká spořitelna auf dem tschechischen Markt weiter ausbauen“, sagte Willi Cernko, Chef der österreichischen Erste Group.

„Wie schon der Kauf des Firmenkundengeschäfts der Commerzbank in Ungarn im Vorjahr zeigt auch diese Transaktion, wie gezielte Ergänzungsakquisitionen das organische Wachstum der Erste Group unterstützen und wir damit die Wachstumschancen der CEE-Region nutzen“, fügte er hinzu.