Die beiden geheimnisvollen Pfauen verleihen dem Haus eine geheimnisvolle Aura. In dem an bedeutsamen Jugendstilhäusern nicht armen Stadtteil Vinohrady ragt dieses Haus mit seinem ungewöhnlichen Eingang jedenfalls heraus.

Das Haus befindet sich in der Na Švihance 1527/9 (Prag 2) im oberen Teil des Viertels, ganz in der Nähe des Rieger Parks (Riegrovy sady), wo man sich an den vornehm gestalteten Wohngebäuden der Jahrhundertwende kaum sattsehen kann. Besonders, weil die Fassade eher zurückhaltend gestaltet ist, kommt die Eingangstür mit ihrer hölzerenen Pergola besonders zur Geltung (etwas ähnliches sahen wir bereits hier). Die beiden aus Stuck geformten Pfauen sind in unterschiedlich getönter Farbei zu den Blättern darüber gehalten, und ihre Kronen (sowie Teile des fünfeckig geformten Türrahmens) sind dezent vergoldet. Die Tür selbst ist wiederum ornamental aus hellem Holz geschnitzt.

Das ansonsten sehr symmetrische und mit Erkern versehene Haus wurde im Jahre 1909 nach den Plänen des Architekten Alois Zima erbaut, einem Absolventen der Die Tschechische Technische Universität Prag (České vysoké učení technické v Praze), über die wir hier berichtet haben. Zu seinen berühmtesten Werken gehörte das Gemeindehaus der Hussitenkirche (Husův sbor) von 1927 im Stadtteil Dejvice auf der anderen Seite der Moldau. Aber er vor allem hat er Miets- und Wohnhäuser der gehobenen Kategorie gebaut, darunter nicht nur welche in Vinohrady (ein Beispiel dafür brachten wir hier), sondern in anderen besseren Wohngegenden wie etwa Bubeneč oder Střešovice.

Über der Tür kann man leicht vergessen, einmal nach oben zu schauen, Die zentral gebaute Dachgaube des Walmdaches ist in recht ungewöhnlicher Weise von blauen Kacheln ohne Ornament umrundet – vielleicht ein wenig ein Markenzeichen des Architekten. Die fünf Ecken der Gaubenfassade und des obersten Fensters korrespondieren mit der Gestaltung der Türe unten. Es scheint, dass der Architekt hier eine Neigung zu fünfeckigen geometrischen Spielereien entwickelt hat. (DD)

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