Die Bierpreise in Prager Restaurants haben im vergangenen Monat einen neuen Höchststand erreicht und sorgen für Unruhe in der tschechischen Gastronomiebranche. Laut aktuellen Medienberichten wurden im Juli durchschnittlich 64,30 CZK für ein Bier mit zwölf Prozent Stammwürzegehalt fällig. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies einen Anstieg um über neun Prozent von 58,80 CZK. Fachleute warnen vor weiteren Preiserhöhungen im nächsten Jahr, da die jüngste Mehrwertsteueranpassung auf Fassbier den Preis auf über 70 CZK treiben könnte.
Währenddessen zeigt sich ein ähnlicher Trend im gesamten Land, wo der Durchschnittspreis im Juli bei 54 CZK lag, im Vergleich zu 49,80 CZK im Vorjahr – ein Anstieg von mehr als acht Prozent.
Die geplante Umstellung der Mehrwertsteuer auf Bier als Teil des Konjunkturpakets der Regierung sorgt für Debatten. Die Regierung plant, Fassbier von einem reduzierten Mehrwertsteuersatz von 10 Prozent auf den Standardwert von 21 Prozent umzustellen. Wenn sich die Preise nicht ändern, wird der nationale Durchschnittspreis ab dem nächsten Jahr nach dieser Anpassung bei etwa 59 CZK pro 0,5 Liter liegen. In Prag könnten die Preise sogar die Marke von 70 Kronen übersteigen.
Die Kritik an den Mehrwertsteueränderungen auf Bier wird lauter, vor allem in Anbetracht der Entscheidung, keine Verbrauchssteuern auf stille Weine zu erheben. Experten befürchten, dass diese Veränderungen vor allem kleinere Gaststätten in ländlichen Regionen in wirtschaftliche Schwierigkeiten bringen könnten. Der Verband der kleinen und mittleren Unternehmen drängt auf eine Verschiebung der Mehrwertsteueränderungen um mindestens ein Jahr, um den betroffenen Betrieben mehr Anpassungszeit zu geben.
Zusätzlich zu den steuerlichen Auswirkungen könnten auch die Brauereien selbst die Preise beeinflussen, da sie oft im Herbst ihre Preise anpassen. Letztes Jahr erhöhten Plzeňský Prazdroj, Staropramen und Budějovický Budvar ihre Preise, wobei steigende Energiekosten als Hauptgrund angeführt wurden.
Die kommenden Monate werden zeigen, wie sich die Bierpreise und die Diskussionen über die Mehrwertsteueränderungen weiterentwickeln werden, während die Gastronomiebranche Tschechiens bemüht ist, mit den Herausforderungen Schritt zu halten.