Das tschechische Abgeordnetenhaus hat die Einführung von eDoklady (Elektronische Dokumente) beschlossen. Ab Januar können Bürger in Tschechien ihren Personalausweis auf ihr Mobiltelefon herunterladen. Die Behörden werden die neuen eDokumente schrittweise akzeptieren.
Das Abgeordnetenhaus hat am Mittwoch in seiner dritten Lesung die Einführung von elektronischen Dokumenten (eDoklady) beschlossen. Ab Januar nächsten Jahres steht dem Herunterladen einer Anwendung auf das Mobiltelefon und der Aktivierung des Personalausweises über das Bürgerportal nichts mehr im Wege. Die Behörden des Landes werden die eDokumente schrittweise akzeptieren, wobei die zentralen staatlichen Verwaltungsstellen als erste damit beginnen, gefolgt von der Polizei, den Arbeitsämtern oder Finanzämtern innerhalb eines Jahres und den Postämtern im Jahr 2025. Das Projekt wird derzeit von der Agentur für Digitales und Information (DIA) fertiggestellt.
„Ich freue mich sehr, dass die Einführung von eDoklady am Smartphone heute das Parlament passiert hat. Ab Januar wird jeder entscheiden können, ob er weiterhin eine Plastikkarte benutzen oder seinen Personalausweis auf seinem Mobiltelefon aktivieren möchte. Es wird sehr einfach sein – man lädt die App herunter, registriert sich und nutzt sie. Und wenn Sie Ihr Mobiltelefon verlieren, können Sie die eDokumente aus der Ferne ausschalten und müssen nicht zu den Behörden gehen, um eine neue Karte zu erhalten”, so der stellvertretende Premierminister für Digitalisierung Ivan Bartoš in einer Pressemitteilung.
Mit den neuen eDokumenten werden die Sicherheit und die Kontrolle über persönliche Daten verbessert. Jeder wird wissen, welche Daten an den Prüfer weitergegeben werden. „Es wird möglich sein, auszuwählen, welche Daten der Empfänger bei Bedarf sehen kann – beim Altersnachweis zum Beispiel darf die Wohnadresse nicht sichtbar sein”, fügte Bartoš hinzu. Die Verwendung des mobilen Personalausweises ist natürlich freiwillig.
Die Orte, die den Ausweis akzeptieren werden, werden nach und nach mehr. Ab Januar werden es zunächst die zentralen staatlichen Verwaltungsstellen und einige Gemeinden und Regionen sein, die sich bereits freiwillig gemeldet haben: die Regionen Vír, Tetín, Líbeznice und Vysočina. Ab dem Sommer wird es auch möglich sein, das eDokument bei der Polizei, den Arbeitsämtern oder z. B. den Finanzämtern vorzulegen. Ab Januar 2025 folgen dann auch alle Postämter und Gemeindeverwaltungen des Landes.