Umfrage zeigt: Nutzung von KI-Technologien in Tschechien weiter auf dem Vormarsch

Ein Drittel der Bevölkerung hat bereits Erfahrung mit Plattformen wie ChatGPT gemacht

Eine neue Umfrage des Marktforschungsinstituts Ipsos in Kooperation mit der Abteilung für Journalismus der Karls-Universität Prag und der Tschechischen Technologieagentur offenbart eine zunehmende Sensibilität der Tschechen für die allgegenwärtige Präsenz künstlicher Intelligenz (KI) in ihrem Alltag. Während die Nutzung von KI-Plattformen wie ChatGPT stark angestiegen ist, überwiegen die Bedenken über mögliche negative Auswirkungen.

Fast die Hälfte der Tschechen zeigt sich besorgt über die Integration von KI in verschiedene Lebensbereiche. Die häufigsten Sorgen betreffen den Rückgang der zwischenmenschlichen Kommunikation und die potenziellen Risiken des Missbrauchs von KI durch Einzelpersonen oder Behörden. Rund 47 % der Befragten haben negative Erwartungen an die Technologie, während nur 23 % positive Aspekte sehen. Besonders besorgt sind Menschen über den Verlust digitaler Privatsphäre und die möglichen negativen Auswirkungen auf die Kommunikation.

Trotz dieser Bedenken hat sich die Nutzung von KI-Tools wie ChatGPT rasant entwickelt. Ein Drittel der Bevölkerung hat bereits Erfahrung mit dieser Plattform, im Vergleich zu 15 % vor einem Jahr. Die Hauptmotivation für die Nutzung von ChatGPT sind Neugier (83 %) und Spaß (72 %), aber auch der Einsatz für Arbeits- und Studienzwecke nimmt zu (59 %). Männer, junge Menschen und Personen mit höherer Bildung nutzen diese Tools häufiger als andere.

Zusätzlich zur wachsenden Beliebtheit von ChatGPT werden auch andere KI-gestützte Dienste zunehmend genutzt. 16 % der Tschechen haben Microsoft Bing/Copilot ausprobiert, und etwa 10 % hat Erfahrungen mit Canva oder Google Bard/Gemini gemacht. Die Tschechen sind sich der potenziellen Auswirkungen von KI auf ihre Arbeitsplätze bewusst: 15 % erwarten erhebliche und fast ein Drittel zumindest geringe Auswirkungen auf verschiedene Berufsfelder.

Die größte Veränderung durch KI wird in Berufen wie Grafikdesign und Softwareentwicklung erwartet. Die Auswirkungen auf den Journalismus werden ebenfalls als signifikant eingeschätzt. Václav Moravec, Hauptforscher des TA ČR-Forschungsprojekts, betont, dass die Forschung darauf abzielt, den Journalismus besser an die Veränderungen durch KI anzupassen, sei es durch Sprachsynthese oder automatisierte Texterstellung.

Über die Hälfte der Tschechen gibt an, täglich mit KI in Kontakt zu kommen, sei es durch Chatbots, Fitness-Tracker oder personalisierte Produktempfehlungen. Trotz der positiven Aspekte sehen drei Viertel der Bevölkerung einen Mangel an Aufsicht und Regulierung der KI. Insbesondere fordern zwei Drittel eine strenge Regulierung von militärisch eingesetzter KI und biometrischen Erkennungssystemen, während die Hälfte der Befragten auch bei der Anwendung von KI in der Gesetzesauslegung strenge Regelungen wünscht.

Die Ergebnisse der Umfrage reflektieren die komplexe Beziehung der Tschechen zur KI: Einerseits erkennen sie die Vorteile und den Fortschritt, den diese Technologie mit sich bringt, andererseits hegen sie tiefgreifende Bedenken hinsichtlich ihrer in Zukunft möglichen negativen Konsequenzen.

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